Regeln
der Tour…
Jeder ambitionierte Motorradfahrer ist schon in Gruppen gefahren und weiß aus Erfahrung, dass das Fahren im Korso nur dann stressfrei abläuft, wenn sich alle an ein paar allgemeine Regeln halten. Aber nicht immer werden diese Regeln am Anfang der Tour abgestimmt oder unerfahrenen Bikern erklärt, weshalb wir sie hier noch einmal aufführen wollen.
§1 Die Sicherheit und das „Heil Ankommen“ stehen an erster Stelle.
§2 Der Tourguide wird nie überholt. Wer ihn überholt, gibt der ganzen Gruppe einen aus. Ausnahmen: §14
§3 In der Gruppe wird sich nicht gegenseitig überholt. Der Überholer gibt dem Überholten einen aus. Ausnahmen: §14
§4 Nach dem Überholen wird sich wieder rechts eingeordnet um den Hintermann, der vielleicht auch noch überholen möchte, nicht im Gegenverkehr verhungern zu lassen.
§5 Die Reihenfolge in der Gruppe kann nur in den Pausen geändert werden. Wenn der Gruppenletzte geändert wird, ist dies dem Tourguide mitzuteilen. Ausnahmen: §14
§6 Es wird versetzt gefahren. Der Tourguide fährt immer links in der Richtungsfahrbahn, der zweite rechts, der dritte links, usw.
§7 In der Stadt wird an Ampeln und Kreuzungen parallel gefahren und abgebogen. Bei normalem Verkehrsfluss wird versetzt, aber mit wesentlich verringertem Abstand gefahren.
§8 In kurvigen Streckenabschnitten wird hintereinander (Perlenkette) gefahren. Linkskurven werden am rechten Viertel der Richtungsfahrbahn und Rechtskurven am linken Viertel der Richtungsfahrbahn gefahren (Defensivlinie!!!).
§9 Es wird berechenbar gefahren, damit der Hintermann rechtzeitig reagieren bzw. sich problemlos anpassen kann.
§10 Der Vordermann ist für den Hintermann verantwortlich. Er wartet beim Abbiegen solange bis er den Blinker des Hintermannes sieht. Wird der Hintermann im Spiegel kleiner, reduziert auch der Vordermann die Geschwindigkeit. Damit ist sichergestellt, dass die Gruppe nicht auseinander reißt. Wer seinen Hintermann verliert, gibt der gesamten verlorenen Gruppe einen aus.
§11 Jeder achtet selbständig auf die Einhaltung der Verkehrsregeln und die Tempolimits. Durch §10 ist sichergestellt, dass niemand rasen muss um den Vordermann nicht zu verlieren.
§12.1 Ist der Kontakt zum Vordermann abgerissen, ist bis zum nächsten Ortsschild zu fahren. Spätestens dort sollte die Gruppe warten.
§12.2 Ist die Gruppe nicht am nächsten Ortsschild, heißt es stehen bleiben, Handy einschalten und warten.
§12.3 Nur der Tourguide fährt zurück und guckt, ob er die Verlorenen findet. Alle anderen bleiben an Ort und Stelle.
§12.4 Sollte der Kontakt (Real oder per Telefon) innerhalb 1 Std. nicht zustande kommen, wird selbständig die nächste Unterkunft angesteuert.
§13 Es wird immer getankt, wenn die kleinste „Reichweite“ tanken muss. Außnahme: jemand kommt doppelt so weit wie die kleinste Reichweite.
§14.1 Ruft der Tourguide „freies Fahren“ aus, wird bis zum nächsten angegebenen Ziel (meist Scheitelpunkt des gerade befahrenen Passes) gefahren. Der Tourguide fährt als letztes. Die, die zuerst am vereinbarten Zielpunkt sind, warten dort an einer deutlich sichtbaren und sicheren Stelle auf der rechten Seite. Es wird der Gruppe NICHT entgegen gefahren.
§14.2 Beim „freien Fahren“ lassen die langsameren Fahrer die schnelleren an geeigneter Stelle vorbei. Es handelt sich beim „freien Fahren“ nicht um ein Rennen, das es zu gewinnen gilt. Bei einem Rennen gibt es einen Preis für den Sieger, es gibt keinen Gegenverkehr, der Straßenbelag ist nahezu perfekt und der Rettungswagen braucht meist weniger als 1 Minute bis zum Verunglückten. Alle diese Bedingungen sind beim „freien Fahren“ NICHT erfüllt.
§15 Wheelies, Stoppies, Burnouts und ähnliche „Kunststücke“ haben bei Kurvenfresser-Touren nichts verloren! Ausnahme: lieber Stoppie als Auffahrunfall! Alle anderen Kunststücke werden abseits der öffentlichen Straße trainiert.
§16 Keiner wird angemacht weil er nicht nachkommt, zu langsam ist, unsicher ist oder Höhenangst hat. Jeder war irgendwann einmal ein „Beginner“. Allerdings sollten die Unerfahrenen die Tipps der Routiniers ernst nehmen und nicht beratungsresistent auftreten.
§17 Jeder ist selbst für den Zustand seiner Maschine verantwortlich. Sollte die Gruppe durch einen Defekt aufgehalten werden, der durch einen Service oder eine Durchsicht im Vorfeld aufgefallen wäre, wie z.B. defekte/verschlissene Zündkerzen, Kette, Ritzel, Reifen, Bremsbeläge, etc., gibt der „Schuldige“ der Gruppe, die dadurch am Weiterfahren behindert wird, einen aus.